Vor 1727 wird an dieser Stelle ein Bildstock genannt. Ab 1727 bis 1804 stand eine Marien-Kapelle auf dem Platz, die zu Zeiten der Säkularisation niedergerissen wurde. Die heutige Kapelle wird 1814 in Grauwinkl auf Gemeindegrund errichtet, 1976 und 2012 aufwändig renoviert und deshalb 2012 mit dem Denkmalschutzpreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet.
Auf die Innenausstattung können die Grauwinkler stolz sein. Auf dem Altartisch stehen volkstümliche barocke Schnitzarbeiten, wie die Figuren der Diözesanheiligen Willibald und Walburga. Die Herz-Mariä- und Herz-Jesu-Darstellungen daneben erinnern an ihre besondere Verehrung und Verbreitung durch die Jesuiten. Links und rechts des Chores sind größere barocke Figuren der Heiligen Maria und des Heiligen Josef angebracht. Beeindruckend auch eine kleine Figur des „Gegeißelten Heilands“.
Eine kleine Geschichte ist von der Glocke zu berichten. Die ursprüngliche Glocke soll nämlich aus einem Turm der Hilpoltsteiner Stadtmauer stammen! 1942, im Krieg, wurde sie abgenommen und für Waffen und Kanonen eingeschmolzen. Als Ersatz baute Schmiedemeister Löw eine Blechtrommel kunstvoll zur Glocke um. Sie diente als Glockenersatz bis zum Mai 1958. Damals kam hoher Besuch zur Visitation ins Dorf: Der Eichstätter Bischof Dr. Josef Schröffer, der eine neue Glocke mitbrachte.
Erwähnenswert ist, dass die Familie Graml schon über Generationen, nämlich seit 1900, die Kapelle in Grauwinkl pflegt und die Mesnerdienste ausführt.